
Mehr als ein Event: Was Community wirklich bedeutet
Ohne die Community wäre es nur ein Event. Was ich beim Aufbau der T&T Konferenzmarke lernen durfte.
Eine starke Veranstaltung gleicht einem Mosaik.
Viele kleine, sorgfältig gesetzte Teile fügen sich zu einem Gesamtbild. Ob Ort, Gespräche, Format, Gesten, Programm. Das Zusammenspiel formt das Ganze. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Haltung und Atmosphäre. Das wichtigste im Leben passiert in deiner Nähe. Daher ist bei Events weniger oft mehr. Nähe entsteht durch einladende Räume und Offenheit. Weniger Teilnehmende bedeuten oft mehr Tiefe. Eine überschaubare Gruppe kann Verbindung schaffen, wo sonst nur Vernetzung stattfindet.
Nicht alles lässt sich planen.
Stimmung ist unverfügbar. Es braucht Vorbereitung und gleichzeitig Gelassenheit, weil manches nur geschehen kann, wenn man vermeintliche Kontrolle abgibt. Den entscheidenden Funken hat man sowieso nicht in der Hand.
Manche Details machen den Unterschied.
Eine bewusste Begrüßung, die Wahl eines besonderen Ortes, Musik, das mutige Festhalten an einem Format. Wer auffallen will, muss nicht laut sein, sondern unique.
Schwäche, Trauer und Krisen gehören zum Leben, aber sind selten auf den Bühnen der Welt. Und wenn, dann oft mit einer heroischen Wendung. Grandioses Scheitern als Weg zum Erfolg wird gern zelebriert. Doch Schmerzen und Wunden im Leben sind oft da, um zu bleiben. Wenn Menschen darüber in einem solchem Event sprechen, öffnen sich ganz neue Resonanzräume und Vertrauen.
Personenkult vermeiden.
Nicht nur theologisch ungemein wichtig. Es formt auch solche Events, denn ohne Gefälle gibt es mehr Gemeinschaft, mehr Austausch auf der berühmten Augenhöhe. Am liebsten würde ich ganz ohne Bühne agieren, denn die Überhöhung von einzelnen Menschen haben wir schon an zu vielen Stellen. Mal sehen... Ideen?
Netzwerke entstehen dort, wo Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Und aus diesen Netzwerken wachsen neue Verbindungen, neue Ideen, neue Beiträge. Gute Events wirken weiter, lange über das eigentliche Datum hinaus.
Der Ort ist Framing, Narrativ und USP.
Eine Location wie das Kloster Volkenroda wirkt nicht trotz, sondern wegen seiner Abgelegenheit. Es entsteht Resonanz. Konzentration. Gegenwart. Das Außen wird leiser, das Innen hörbar. Emotionen sind wichtiger als perfekte Logistik.
Gute Dinge brauchen Zeit.
Es braucht Geduld, damit etwas wirklich wächst. Oberflächliches entsteht schnell. Tiefe braucht Wiederholung. Und Menschen, die mitdenken, weiterempfehlen, beitragen, Fragen stellen, Verantwortung übernehmen oder Sponsor werden. Und von diesen Menschen gibt es Gott sei Dank viele.
Zweifel gehören dazu.
Auch die Möglichkeit, dass Formate enden dürfen, ist Teil der Wahrheit. Nicht jedes Event muss für immer bleiben, um für Menschen und Momente bedeutend gewesen zu sein. Kairos ist eine begrenzte Spanne.
Vom 3. bis 5. September 2025 findet die nächste TALER & TALAR Konferenz im Kloster Volkenroda statt. Schon die vierte. Herzliche Einladung.